Uber, von den Arbeitnehmern besiegt!

March 18, 2024

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Von Mika Leandro

Zum ersten Mal in der Geschichte erhalten Menschen, die für Plattform-Konzerne wie Uber arbeiten, die gleichen Rechte wie andere Arbeitnehmer*innen. Das ist ein Wendepunkt für die Beschäftigten in ganz Europa.

Stellen Sie sich das vor: 15-Stunden-Tage, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, keine Rente und nicht einmal die Sicherheit eines Mindestlohns. Das ist die brutale Realität von Millionen, die für Unternehmen wie Uber und Deliveroo schuften. [1]

Die Plattformen machen mit diesen schmutzigen Methoden ein Vermögen. Den Preis zahlen die Beschäftigten. Ihnen werden selbst die grundlegendsten Arbeitnehmerrechte verweigert. [2]

Aber diese Zeiten sind vorbei. Das ist auch dringend erforderlich! Denn schon 2025 werden in der EU 43 Millionen Menschen für Plattform-Konzerne wie Uber tätig sein. Wäre die Branche ein Land, wäre es das fünftgrößte in Europa! [3]

Unseren Erfolg verdanken wir Ihnen. Sie haben den Appell unterschrieben, Nachrichten an Politiker*innen geschickt und unsere Arbeit finanziert. Durch gemeinsames Handeln haben wir für Druck gesorgt - für den Druck, der nötig ist, um Veränderungen zu erreichen.

Das neue Gesetz ist ein riesiger Fortschritt. Jetzt steht die Umsetzung an. Wir müssen dafür sorgen, dass jedes Land in Europa mitmacht. Also sorgen wir weiter für Druck. Wenn die Verantwortlichen sich zögerlich verhalten, setzen wir eine Welle des Widerstands dagegen.

Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass die Umsetzung des neuen Gesetzes in allen europäischen Ländern erfolgt. Und das bedeutet, dass wir den Entscheidungsträgern genau auf die Finger schauen und Ihnen erneut mit Widerstand begegnen müssen, wenn sie hinterherhinken.

Wir feiern diesen Sieg. Das Leben sehr vieler Menschen kann sich jetzt zum Besseren verändern. Aber das war alles andere als eine sichere Sache. Es hat viel Arbeit und Mühe gekostet, das zu schaffen.

Wir haben unsere Kampagne vor zwei Jahren gestartet, als ein Leak enthüllte, wie Uber seine Fahrer und Fahrerinnen ausbeutet:

"Die Anzahl der Stunden, die man arbeiten muss, ist absurd. Man muss 12- bis 15-Stunden-Tage machen, um [anständig] bezahlt zu werden. Ich habe viele Fahrer getroffen, die in ihren Autos schlafen." - ein Uber-Fahrer [4]

Wir haben uns mit dem Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB) zusammengetan und einen Appell gestartet. Mehr als 100.000 von Ihnen haben unterschrieben.

Dann begann die Achterbahnfahrt der Kampagne. Uber ist reich und mächtig, mit einem sehr guten Draht zur französischen und deutschen Regierung. Wir wussten, dass es schwierig wird. Doch dank der unermüdlichen Arbeit unserer Partner beim Europäischen Gewerkschaftsbund, vieler Gesetzgeber und Ihnen hat sich einiges geändert.

Vor einem Jahr stand die entscheidende Abstimmung im Europäischen Parlament an. Wir legten noch einmal nach und schickten über 119.000 E-Mails und Hunderte von Tweets an über 400 EU-Abgeordnete. Und es hat funktioniert.

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Doch damit war es noch nicht getan. Vier Länder blockierten das Gesetz: Frankreich, Deutschland, Estland und Griechenland. Der Europäische Gewerkschaftsbund konnte sich in Estland und Griechenland durchsetzen. Letztendlich konnten Frankreich und Deutschland allein das neue EU-Gesetz nicht mehr blockieren.

Jetzt haben die Beschäftigten endlich Anspruch auf Mindestlohn, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und andere arbeitsrechtliche Schutzmaßnahmen. [5]

Ludovic Voet vom EGB hat eine besondere Dankesbotschaft, die er mit Ihnen teilen möchte:

"Ich danke der WeMove-Gemeinschaft und allen, die in jeder Phase der Kampagne dazu beigetragen haben, vor und nach jedem Teilerfolg, vor und nach jeder Herausforderung, um schließlich zu dem Ergebnis zu kommen, das wir feiern können. Wenn wir organisiert auftreten, können wir große Veränderungen erreichen". - Ludovic Voet

Alleine können wir nur schwer etwas bewirken. Doch gemeinsam sind wir viel stärker. Das ist das Schöne an WeMove Europe. Wir müssen uns nur zusammentun, um unglaubliche Dinge zu erreichen.

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